Nussknackervater

Friedrich Wilhelm Füchtner


Friedrich Wilhelm Füchtner 

(* 23. August 1844 in Seiffen; † 1923) 


war ein deutscher Kunsthandwerker aus dem Erzgebirge. Er gilt als der Erfinder der modernen Form des Nussknackers.


Friedrich Wilhelm Füchtner erlernte den Beruf eines Zimmermanns. Um 1870 drechselte er einen „Königsnussknacker“, der erstmals die heute bekannte Form und Farbgebung der erzgebirgischen Nussknacker hatte.


In der Werkstatt von Füchtner entstand auch weiterer erzgebirgischer Weihnachtsschmuck, zum Beispiel ein Glockenengel.


Der Handwerksbetrieb wird heute in sechster Generation von Werner Füchtner und dessen Söhnen Volker Füchtner und Gunter Füchtner geführt.


Wilhelm Füchtner gilt als "Vater" der ersten Seiffener Nussknacker. Die von ihm geschaffenen Figuren wurden zu Urtypen des erzgebirgischen Nussknackers. Wachsoldat, Förster, Polizist und ganz besonders der Nussknacker "König". Vorwiegend waren es aber Vertreter der Obrigkeit, die in die Gestalt des Nussknackers verwandelt wurden. Ob es nur die Bärbeißigkeit des Nussknackers war, die dazu herausforderte, oder ob erzgebirgischer Volkshumor mit List der Obrigkeit, gegen die schwer aufzumucken war, Nüsse zu knacken geben wollte?


Die Grundform wird in Handarbeit an der Drechselbank hergestellt (Kopf und Körper ist ein Stück Holz). Weil er einen großen breiten Mund haben muss, in den auch Walnüsse hineinpassen, hat der gedrechselte Körper die entsprechende Stärke. Der Mund wird ausgefräst, ein kräftiger Hartholzhebel eingesetzt und durch eine Metallachse mit dem Körper verbunden. Als Bart wird Kaninchenfell am vorderen kurzen Hebelarm angeklebt, ebenso als Perücke am Hinterkopf unterhalb der Krone bzw. Mütze.


Für die gedrechselten Teile des "Holzfressers" werden größtenteils einheimische Hölzer verwendet, vor allem Fichte, Buche, Erle und Linde.

 

Friedrich Wilhelm Füchtner     Bild: © Volker Füchtner
Friedrich Wilhelm Füchtner Bild: © Volker Füchtner
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